Hunde: Alpha - Hunde

Alpha-Rüden:
Missverstandener Begriff & Besonderheiten



Hier ist ein gravierender Unterschied zum "normalen" Hund - der Alpha ist der geborene "Befehlsempfänger", denn diesem braucht man nur einmal in seinem Leben zeigen, wie er was machen soll - er wird es immer wieder genau so machen, wie er es gelernt hat, ohne ständigen "Nachhilfeunterricht".
Einem Alpha sollte man auf keinen Fall seine Würde nehmen, am besten ist eine Zusammenarbeit "auf Augenhöhe".
Ein Alpha benötigt keinen Boss im herkömmlichen Sinne, er benötigt nur einen Menschen, der mental mindestens ebenso stark wie er selbst ist. Auch der stärkste Hund muss sich ab und an einmal anlehnen können - und das ist die Hauptaufgabe des Besitzers. Der Alpha weiß garantiert um seine Stärke und wird nur einmal in seinem Leben einen "Machtkampf" provozieren - aber nie (bei korrekter Haltung) in aggressiver Art und weise.
Auch ich habe am Anfang meiner Ausbilderzeit auf die Ratschläge der "alten Hasen" gehört - mit fatalen Folgen für die Hunde.
Danach habe ich meine Einstellung zu Hund und deren Ausbildung nicht mehr beeinflussen lassen, und ein Alpha-Rüde war der Beweis der Richtigkeit meiner Einstellung:
Der Besitzer eines Alpha-Rüden (Riesenschnauzer) war klein, zierlich, körperlich schwach und hatte keine Ahnung von Hunde - sie war das "perfekte Opfer" der "alten Hasen", die nie Fehler machten ...(Ich werde schon wieder sarkastisch)
Also wurde der Hund mit Härte anstatt mit Konsequenz "erzogen". Und dann verweigerte der Hund die Zusammenarbeit.
Also habe ich eine kleine Unterordnungsübung mit ihm machen wollen, wo er meine "Ahnungslosigkeit" ausnutzen wollte und mich von hinten angriff. Darauf hatte ich gewartet und ließ ihn in die Luft springen, wo er auch einige Sekunden mehr als er dachte, verweilen musste. Die nachfolgende Unterordnung verlief perfekt, wir wurden nie richtige Freunde, aber wir beide respektierten uns gegenseitig, selbst in seinem Revir blieb der Respekt erhalten.
Wie rücksichtsvoll der Alpha sein kann, bemerkt man bei der Leinenführigkeit: der Alpha zieht ständig. Abhilfe erreicht man nur, in dem man "schwach" ist und keinen Gegenzug an der Leine leisten kann. Klingt verrückt - ist aber so. Man muss sich stets vor Augen halten, dass der Hund immer für den Hundeführer da ist. Also ist er bestrebt, diesen immer zu beschützen. Das kann er nur, wenn er als Erster beim vermeintlichen und zu erwartenden Gegner ist.
Der Alpha passt sein Ziehen an der Leine immer der Kraft seines Leinenhalters an.
Ich habe die Probe aufs Exempel bei meiner Tochter (damals 4 Jahre alt) gemacht: ein übergroßer (74 cm Schulterhöhe) Schäferhund-Rüde ist brav mit gespannter Leine an der Hand eines 4 jährigen Mädchens gelaufen, die garantiert nicht mit beiden Händen an der Leine in der Waagerechten hinterher geflogen ist.

Probiert es aus und lasst einfach die Leine fallen, wenn der Hund zieht - er bleibt sofort stehen und schaut euch fragend an.